Immer wieder die Frauen
Der Frage ob man als Künster die Gesellschaft überhaupt noch beeinflussen kann, beschäftigt die französische Choreographin MathildeMonnier und die spanische Performancekünstlerin La Ribot in ihrem Duo « gustavia ».
Offenbar sind die Künstlerinnen zu dem Schluss gekommen, dass man das nicht (mehr ?) kann. Und wenn das soi st, dann können zwei ernsthafte und engagierte Frauen auf der Bühne auch einmal die Sau raus lassen.
Der Titel des Tanzstücks, « gustavia », könnte wohl der Künstlername einer Frau sein, etwa jener exaltierten Selbstdarstellerin zum Beispiel, die Monnier und La Ribot mit den Mitteln der Burleske auf Bühne stellen.
Theater, Weiblichkeit,
Prostitution und Tod
Diese Frau, von zwei Frauen verkörpert, kämpft mit den Falten des Vorhangs und einem Drehstuhl ebenso wie mit dem Leben. Theater, Weiblichkeit, Prostitution und der Tod – alles bis zur Groteske ausgereizt. Es trägt zum Verständnis bei, wenn man Französisch verstecht, weil es doch recht viele Textpassagen gibt, allerdings sind Mimik und Gestik der beiden Künstlerinnen auch für Nicht-Frankophone sehr expressiv.
Die Lacher im männlichen Teil des Publikums, wenn es um primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale der Frau geht, sind jedenfalls verräterisch genug.
Die Frau, das undurchschaubare Wesen ? Einmal mehr eine Abhandlung darüber und nicht die schlechteste.